Die interdisziplinäre Diagnoseklassifikation des craniomandibulären Systems (DC-CMS)
In der DC-CMS werden klinische und pathologische Zustände des craniomandibulären Systems in einem hierarchisch strukturierten und codierten Mehrebenen-Modell organisiert und umfassend definiert. Drei Versionen der DC-CMS erlauben die bedarforientierte Granulierung, beginnend mit der „Basis-DC-CMS“ mit Relevanz für den (zahn)medizinischen Praxisalltag, und weiterführend die „Spezialisten“- und „Wissenschafts“-Version. Letztere richten sich entsprechend an funktionsdiagnostisch/-therapeutisch tätige Zahn- oder Fachärzte und an Anwender in der Wissenschaft.
Die konsequente anatomische Grundordnung erlaubt ausgehend von beklagten Leitsymptomen die Ableitung betroffener Leitstruktur(en) und eine Kategorisierung als myogene (Myopathie), arthrogene (Arthropathie) und/oder okklusogene (Okklusopathie) CMD. Die Unterscheidung zwischen primären und sekundären, funktionellen Störungen hilft bei der prognostischen Bewertung möglicher Therapieoptionen. Die Diagnoseoption „Komorbiditäten“ wurde integriert, um entsprechend komplexe Diagnosen benachbarter und/oder fachfremder medizinischer Bereiche nicht redundant zu den jeweiligen Fachdisziplinen direkt in der DC-CMS abzubilden.
Praktische Hinweise zur Diagnosesicherung sind in einem Untersuchungs-Manual erfasst. Als Hilfsmittel zur korrekten Dokumentation, problemorientierten Kommunikation und der Ableitung konkreter Therapiestrategien und -entscheidungen soll die DC-CMS künftig im Praxisalltag ein hilfreiches Tool darstellen.
2. Diagnosedefinition - folgt in Kürze
3. Manual (via wissenschaftliche Mitteilung)
Die Vorstände der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT), der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG), der Deutschen Gesellschaft für prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro) und der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) haben im Rahmen eines interdisziplinären Abstimmungsprozesses die Diagnoseklassifikation des craniomandibulären Systems (DC-CMS) erarbeitet.